Es gibt kaum ein Thema, das in der Medizingeschichte der letzten 20 Jahre für mehr Gesprächsstoff gesorgt hat. Aussagen wie „Aber Statine haben so viele Nebenwirkungen“, „Es ist doch alles im Interesse der Pharmaindustrie, die daran verdient“ oder „Ich nehme keine Medikamente, ich schaffe es mit der Ernährung“ müssen sich behandelnde Ärzte und insbesondere Kardiologen immer noch täglich anhören. Warum ist das so? Und was steckt dahinter?
Wenn eine koronare Herzerkrankung nachgewiesen wurde, bedeutet dies, dass sich in den Gefäßen bereits Ablagerungen gebildet haben.
Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Nikotinkonsum und Diabetes mellitus können die Innenschicht der Gefäße beschädigen und ermöglichen es somit, dem Cholesterin, insbesondere den kleinen Partikeln des LDL-Cholesterins, durch die Innenschicht zu wandern. In der Gefäßwand beginnt ein chronischer Entzündungsprozess, der immer weiter voranschreitet.
Können die Cholesterinwerte durch Ernährungsumstellung und körperliche Aktivität verbessert werden?
Es hängt immer davon ab, wie die Ausgangssituation ist. Haben Sie bisher keinen Sport gemacht, sind übergewichtig und haben nicht auf die Ernährung geachtet, kann eine Reduktion um bis 40% möglich sein.
Wenn Sie aber bereits einen gesunden Lebensstil führen, ist es deutlich weniger. Im Durchschnitt kann durch Lebensstilumstellung das LDL um 20% reduziert werden.
Es ist nie zu spät, um mit einer Lebensstilumstellung zubeginnen.
Nicht nur Cholesterin senken, sondern das Erreichen des Zielwertes für Cholesterin muss im Vordergrund stehen. Nur dann kann für den jeweiligen Patienten die Gefäßablagerung oder Atherosklerose verlangsamt, bestenfalls gestoppt oder gar rückgängig gemacht werden.
Die Zielwerte werden anhand eines Risikoscores, dem sog. SCORE, von Ihrem Arzt festgelegt.
Ein normaler LDL-Cholesterinwert beträgt <116mg/dl (<3,0 mmol/l). Falls bei Ihnen jedoch Bluthochdruck oder Diabetes vorliegt, wird der Zielwert nach unten korrigiert. Hochrisikopatienten wie bei KHK müssen einen Wert von<55mg/dl (<1,4 mmol/l) erreichen. Solch niedrige Ziele sind mit alleiniger Ernährungsumstellung nicht erreichbar. Daher muss zusätzlich eine medikamentöse Cholesterinsenkung erfolgen. Je schneller das Ziel erreicht wird, desto schneller wird das Voranschreiten der Erkrankung gestoppt.
In den letzten Jahren wurden mehrere Medikamentenklassen zur Cholesterintherapie zugelassen. Zwei-wöchige Verabreichungen oder gar halbjährliche Spritzen sind heutzutage in bestimmten Patientengruppen schon möglich. Aktuell wird gerade an einer Art „Impfung“ geforscht, die eventuell nur einmali m Leben gespritzt werden muss, damit die Leber langfristig kein LDL-Cholesterin mehr bilden kann.
Je niedriger das LDL-Cholesterin, desto niedriger das Risiko einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.
Zusätzlich zur Lebensstilumstellung kann – zum Erreichen des individuellen Zielwertes - eine medikamentöse Therapie erforderlich werden.
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