Was ist ein koronarer Stent? Wann wird es eingesetzt?
Als koronaren Stent bezeichnet man eine röhrenartige Stütze für Herzkranzgefäße. Stents können entweder aus Kunststofffasern oder Metall bestehen. Seit mehreren Jahren werden nur noch sogenannte „Drug eluting stents“ (DES) benutzt: diese Stents haben eine Beschichtung mit Medikamenten, die einen erneuten Verschluss des Stents effektiv verhindern können. Stents werden nur dann eingesetzt, wenn ein Gefäß hochgradig verengt ist und ein Verschluss droht oder wenn das Gefäß verschlossen ist und erfolgreich wiedereröffnet werden konnte. Der Stent stützt das Gefäß und hält es offen.
Gut zu wissen:
Eine Stentimplantation löst nicht das eigentliche Problem, nämlich das der Entstehung von Gefäßablagerungen. Um weitere Gefäßverengungen zu verhindern, müssen die kardiovaskulären Risikofaktoren engmaschig kontrolliert und gut eingestellt werden. Dazu gehören regelmäßige Blutdruckmessungen, Bestimmung von Cholesterin- und Blutzuckerwerten, Rauchverzicht, regelmäßige körperliche Aktivität.
Wie läuft das Einsetzen eines Stents ab?
Ist es notwendig einen Stent einzusetzen wie beispielsweise während eines Herzinfarkts, so wird von einer Stentimplantation gesprochen. Diese erfolgt in einem Herzkatheterlabor. Nach einer lokalen Betäubung wird mit Hilfe einer feinen Nadel über die Leisten- oder Armarterie ein Zugang zum Gefäßsystem geschaffen. Anschließend wird über diesen Zugang ein feiner Kunststoffschlauch (Katheter) in die Arterie eingeführt und mit Hilfe von Kontrastmittel die verengte Stelle im Gefäß sichtbar gemacht. Über den Katheter wird nun der Stent auf einem Art Mini Ballon zum verschlossenen Gefäß vorgeschoben, wo der Ballon dann aufgeblasen wird und sich der Stent entfaltet und einen normalen Blutfluss im Gefäß ermöglicht.
Wie geht es nach dem Eingriff weiter?
Nach dem Einsetzen des Stents werden einige Kontrolluntersuchungen durchgeführt, die meisten Patienten sind nach dem Eingriff schnell wieder fit.
Um dem Risiko einer Stentthrombose, also der Entwicklung eines Blutgerinnsels im Stent vorzubeugen, nimmt der Patient lebenslang Aspirin und für ca. 6-12 Monate ein weiteres blutverdünnendes Medikament ein.
Je nachdem, ob der Herzkatheter über die Leiste oder über den Arm durchgeführt wurde, kann regelmäßiges körperliches Training nach sieben bzw. drei Tagen wieder aufgenommen werden.
Wichtig dabei ist die Art und vor allem die Intensität des Trainings mit Ihrem Arzt zu besprechen. Grundsätzlich gilt aber: Ein Stent im Körper an sich schränkt die sportliche Aktivität nicht ein.
Komplikationen und Risiken:
Jeder Eingriff birgt ein gewisses Risiko wie z.B. Infektionen an der Einstichstelle, vereinzelt können sich ein Hämatom ( Bluterguss ) oder ein Aneurysma (Aussackung des Gefäßes) an der Einstichstelle bilden. Manchmal treten vorübergehende Herzrhythmusstörungen auf.
Da während des Eingriffs ein jodhaltiges Kontrastmittel verwendet wird, kann es zu einer allergischen Reaktion kommen.
Außerdem kann bei einer Schilddrüsenüberfunktion oder vorhandenen Schilddrüsenknoten viel Iod aufgenommen werden und zu einer lebensbedrohlichen Schilddrüsenüberfunktion führen. Um dem möglichst vorzubeugen, wird vor dem Eingriff immer der TSH-Wert im Blut mit untersucht.
Sehr selten kann es zu einem lebensbedrohlichen Verschluss innerhalb des Stents einer sogenannten Stent- Thrombose kommen, das Risiko liegt allerdings bei < 1%.
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