rävalenz von Bluthochdruck bei Frauen höher über 60 Jahre
Während bei Personen unter 60 Jahren mehr Männer als Frauen Bluthochdruck haben, steigt die Prävalenz ab dem 60. Lebensjahr bei Frauen rasant, sodass in der älteren Altersgruppe mehr Frauen als Männer erhöhten Blutdruck haben.
Ein erhöhter Blutdruck führt auf Dauer zu einer Verdickung des Herzmuskels, auch linksventrikuläre Hypertrophie (LVH) genannt. Interessant ist, dass diese Schäden bei Frauen gravierender ausfallen, auch wenn der Blutdruck zwischen Frauen und Männern gleich ist.
Personen mit Nachweis dieser LVH haben insgesamt ein signifikant höheres Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall, unabhängig vom Geschlecht.
Die sog. INTERHEART-Studie wurde schon 2004 publiziert, fast 28.000 Personen wurden eingeschlossen. Auffällig war schon hier, dass Frauen mit Bluthochdruck ein höheres Risiko für Herzinfarkt hatten als Männer.
Bluthochdruck erhöht das Risiko für die häufigste Rhythmusstörung Vorhofflimmern.
Frauen mit einem dauerhaft erhöhten systolischen Blutdruck hatten ein 2-fach erhöhtes Risiko für das Auftreten der Rhythmusstörung nach 12 Jahren. Bei Männern war das Risiko zwar auch höher, jedoch mit 20-50% nicht so dramatisch.
Auch nur ein grenzwertig erhöhter Blutdruck von systolisch 130-139mmHg hat in einer norwegischen Studie im Verlauf von 16 Jahren ein zweifach erhöhtes Risiko für Herzinfarkt gezeigt.
Das kardiovaskuläre Risiko bei Frauen steigt bereits bei nur gering erhöhten Blutdruckwerten, während dies bei Männern erst mit höheren Blutdruckwerten steigt.
Unabhängig vom Geschlecht ist Bluthochdruck mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall verbunden. Bei Frauen ist das Risiko noch höher und muss daher in der Einstellung des Blutdruckes mit bedacht werden.
Außerdem ist es sehr wichtig, frühe Veränderungen des Herzmuskels zu erkennen, wie die linksventrikuläre Hypertrophie. Dies kann mittels Herzultraschall beim Kardiologen gemessen werden.
Haben Sie noch Fragen zu diesem Thema? Nehmen Sie gerne Kontakt mit einem unserer Teleärzte auf.
Artikel verfasst durch:
Dr. med. Alessandra Boscheri
Zitierte Inhalte und Studien:
Europäische Kardiologengesellschaft (ESC), Open Access Webinar vom 9.3.2022 mit dem Titel Sex and gender in hypertension
Ji H. et al, JAMA Cardiol 2020; 5: 19-26
Wenger NK et al, J Am Coll. Cardiol. 2018
Campania Salute Network Registry: Izzo et al, Hypertension 2017; 69:136-42
Interheart study: Yusuf S. et al, Lancet 2004; 364:937-52
Tromso Study; Sharashova E; Eur Heart J 2020;41:1554-62
Hordaland Health Study; Kriegeland E et al EJPC;29:147-154
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